Der Mond kocht

Ode an den Geschirrspüler

Schlafestrunken in der Küche
klapp'st du eine Klappe nieder
und der Mond scheint dabei bläulich,
staunt - und dann grinst er bieder.
Fragt sich, was der Sinn vom Tun
nächtens am Geschirrespüler;
eine Wolke nimmt die Sicht
und der Wind wird langsam kühler.

Hast geträumt es wär dein Auto
und da drin 'ne Kiste Sekt,
woll't's du rausholn, weil der auch
in der Nacht bei Mondschein schmeckt.
Und der Spüler - dieser Spieler
- war dann auch total verdutzt,
weil er weiß, in tiefer Nacht,
hast du ihn noch nie benutzt.

Tags, da spielt er viele Spielchen,
rattert, röchelt, vibriert keck,
doch wenn du die Klappe öffnest,
siehst du da noch manchen Dreck.
Soßenmadder an den Gläsern,
manche Teller noch verschmiert,
doch der Spüler - dieser Spieler
- surrt dazu noch ungeniert.

Manchmal denkst du, dass er alt ist
oder wohl falsch eingeräumt,
doch der Mond in seiner Weisheit
weiß, was du des Nachts geträumt.
Also träume ruhig weiter,
steig nicht gleich aus deinem Bett,
denn im Spüler steht kein Sekt
und kein Wein und kein Konfekt.

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