Wintermond
Schnee auf Eichen und den Zedern, Vögel plustern ihre Federn,
steht der Mond gelb halb da oben und wir haben rote Ohren.
Und die Meisen schlafen leise, dass der Kater sie nicht fängt,
der trotz Kälte in der Eiche überm Vogelhäuschen hängt.
Eichelhäher fliegen fuchtig, hacken in des Katers Schwanz,
steifgefroren fällt er runter und zieht Leine, doch nicht ganz
zugefroren ist das Teichloch, jeden Tag wird’s aufgehackt
und der Waldschrat taucht hinein, trotzt der Kälte - und das nackt.
Fahl und bläulich kotzt der Eul'rich hastig sein Gewölle aus,
kalt sind seine Eulenkrallen, denn sie war so dünn, die Maus.
Und die Elfe zieht die Decke, Kunkelbinsen dicht gewebt,
über ihre zarten Schultern und der Elfenstab, der schwebt
neben ihr und leuchtet gelblich, wie der Mond mit halber Kraft,
und ihr Schnarchen übertönt das köcheln von Holundersaft,
den die Kunkel gleich daneben unter ihrer Wurzel rührt,
weil zum nächsten Neumond dann, sie den ZwölfElf mit verführt.
Nur der Mond in seiner Würde zieht trotz Kälte seine Bahn,
ohne lange Unterhosen - nur den Schlafrock hat er an.
© Christian Koch (vom 18.01.2016, 17:32 Uhr)
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