Der Mond im Schlafrock

Die Liebe und der Neumond

Neumond

Mond, wo bist du? fragt die Liebe.
Ich mach Pause, sagt der Mond.
Und ich weiß, der Menschen Triebe
hast du doch noch nie geschont.

Schöner ist's schon, wenn ich scheine,
kann man doch die Augen sehn,
wie sie leuchten, und ich meine,
das erst macht die Liebe schön.

Stimmt, mein Lieber, sagt die Liebe,
du nimmst ab und du nimmst zu,
ebenso der Mensch im Fühlen -
mal bin ich schuld und mal du.

Also ruh dich aus, mein Bester,
ich lass Kerzen scheinen heut.
Du bist Bruder und ich Schwester,
und der Vollmond ist nicht weit.

Stimmt, du Holde, und ich sehne
mich nach vollem hellen Schein,
warte mal noch vierzehn Tage
und ich heiz dir wieder ein.

© Christian Koch

(vom 26.03.2014, 17:33 Uhr)

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